venerdì 23 maggio 2008

Berna

Gestern also die Fahrt nach Bern. Wir hatten fast vier Stunden Fahrt eingeplant und mit viel Musik und Pizza im Auto standen wir dann auch nur eine knappe Dreiviertelstunde im Stillstand vor meinem geliebten Gottardo!!

Irgend ein Auto war im Tunnel stehen geblieben und deshalb musste er mal wieder komplett gesperrt werden, damit von der anderen Seite jemand reinfahren konnte, wenden und das Fahrzeug abschleppen konnte.

Nach einer laaaaaaaangen Stunde ging es dann endlich weiter durch diese schreckliche, endlose Röhre in der man irgendwie immer in stumpfes Vor-Sich-Hinstarren verfällt. Eine halbe Stunde später endlich draussen! Vorbei an Lucerna (Luzern), dem Lago Quattro Cantoni (Vierwaldstättersee), und schliesslich noch in Berna ein bisschen verfahren aber, oh, Wunder, ich stand tatsächlich um Punkt 13:30 vor dem Metalldetektor vor der deutschen Botschaft.

Jetzt für alle, die noch nie in einer Botschaft waren. Erstmal gibt es ein Eisentor, das dir circa bis zum Bauchnabel reicht (damit man im Ernstfall doch drüber springen kann?), da muss man klingeln, dann wird dir aufgemacht. Dann gibt es einen kleinen Garten mit einem Weg und vor dem Eingang steht so ein Metalldetektor genau wie am Flughafen. Unpraktisch, wenn es mal regnet.

Noch dazu steht da ein Mensch in Uniform (Schweizer, komischerweise?!!), der dir sagt, wann du da durch gehen darfst und dich dann fragt wer du bist. Du stehst also schon auf so einer Liste. (Ich war in dem Moment doch irgendwie in Versuchung mich vor ihm auf die Knie zu werfen und zu schreien: Asyyyyyyl!!!-- Ja, ich weiss, das ist nicht lustig, hab ja auch selber mit Asylbewerbern gearbeitet, aber in so todernsten Situationen kommt es immer über mich!!)

Dann darfst du auch tatsächlich ins Haus. Da fühlst du dich dann zum ersten Mal total dämlich weil nämlich die nächste Tür erst aufgeht, wenn die hinter dir schon zu ist (damit keiner abhaut so wie in der DDR???) ... wenn du dann das Türenrätsel gelöst hast (heimlicher Intelligenztest?) kommst du in ein Wartezimmer mit lauter angespannten Mitdeutschen. Ich bin dann da rein und hab erstmal ausgeatmet was alle irgendwie zum Lachen gebracht hat...

Dann wirste aufgerufen und musst an so einen Schalter wie in der U-bahn oder Bank, denn das Glas sah eher schussfest aus (ich wurde doch grad vorher nach Waffen abgesucht???) und die Frau redet mit dir durch ein Mikrofon (Angst vor ansteckenden schweizer Krankheiten?). Dann ist das alles ganz normal, Papierkram und Geld (125 CHF!!) her, Unterschreiben und so weiter. Dann, Fingerabdruck. Da musst du beide Zeigefinger auf so ein grün flackerndes Teil legen (Hilfe, Strahlen!!!) und dann macht das dreimal bip und feddich.

Das dauert dann 6-8 Wochen und dann ist der Pass fertig. Ob ich dann bis dahin in der Schweiz eingesperrt wäre? Nein, Sie können ja noch schnell den vorläufigen Pass für 63 Franken machen. Ja, hallo?? Bin ich Krösus? Acht Stunden Fahrt nach Bern und zurück, 125 Franken Gebühren, 20 Franken für die Fotos, nein danke. Ja, dann können Sie auch an der deutschen Grenze sich einen Schein austellen lassen.

Deutsche Grenze??? Hab ich hier irgendwo mein Miniflugzeug geparkt oder was? Hallo, ich wohn in der italienischen Schweiz, da sind schon Bern vier Stunden Fahrt! Da fahr ich sicher nicht nochmal vier Stunden für ein weiteres Stück Papier!! Ich meinte dann, nee, da nehm ich lieber den abgelaufenen Pass und die Quittung von der Botschaft, dass der Pass in Mache ist und hoffe, dass, falls ich zufällig kontrolliert werde, die mir einfach glauben. Oder sich an mich erinnern oder einfach nur lieb zwei Augen zudrücken. Die schaute mich dann ein bisschen ungläubig an. Naja, ist halt ein bisschen anders hier.

Danach wieder mit den Türen gekämpft und dann draussen. Erleichterung. Und dann inne Stadt und für 63 Franken und ein bisschen erstmal geshoppt. So.

Nessun commento: